Tunnelhelden…wie alles begann
Es begann mit der schlimmsten Katastrophe die meine Generation je erlebt hat.
Die Flutwelle, die im Juli 2021 das gesamte Ahrtal zerstört hat. In einer Nacht wurden Häuser geflutet, Existenzen weg gespült und über Leben und Tod entschieden.
Als das Ahrtal um Hilfe rief, geschahen große Dinge…gute Dinge.
Menschen aus ganz Deutschland, vor Allem die Landwirte, machten sich auf ins Ahrtal. Mit schwerem Gerät oder mit bloßen Händen packten sie an und halfen wo sie konnten.
So gründete sich auch das Reparaturnetzwerk rund um Jan Winkler. Zusammengewürfelte Schrauber, die so ziemlich alles wieder ans Laufen brachten.
So auch Christian Gläske aus Dernau, der noch einen Schritt weiter ging und auch den Winzern helfen wollte. Sämtliches Weinbaugerät sowie Traktoren standen vollständig unter Wasser.
Kurzerhand funktionierte er Dernaus alten Eisenbahntunnel, in dem schon 2 Jahre lang coronabedingt die Winzerfestwagen schlummerten, zur Traktornotwerkstatt um und postete jeden Tag auf Facebook über seine Arbeit und bat um Hilfe und Unterstützung. Mit ihm sein bester Freund Peter Deutzmann, Landmaschinenmechanikermeister aus Brüggen und Christians Söhne Noah und Leo.
Dazu gesellte sich Wolfgang Behner aus Uckerath, der schon von Anfang an in Dernau half wo er nur konnte.
Über Facebook wurde auch Werner Schäfer aus Pirmasens aufmerksam und als gebürtiger Bad Neuenahrer zog es ihn in die alte Heimat, in den Tunnel um mit anzupacken.
Desweiteren trat Christian in Kontakt mit zwei Schraubern aus Kiel, Ulf Zollonds und Jörg Herbst, die sich kurzerhand auf nach Dernau machten. Mit im Gepäck Klamotten für ne ganze Woche und Ersatzteile im Wert von 1900€.
Auch Martin Kleemann aus Esch, und Bekannter der Familie Gläske schloss sich der Truppe an um zu schrauben und vor Allem zu organisieren!
Ein bekannter DJ aus der Region, Jan Boris Fosco Schäfer gab ihnen in einem Facebook Komentar den Namen: Die Tunnelhelden !!!!
Diese Männer, die eine Woche zusammen arbeiteten, an Wochenenden einfach nochmal wieder kamen, sich blind verstanden und sich vor Allem niemals kennengelernt hätten, sind mittlerweile echte Freunde geworden und planen weitere Projekte für Dernau.